Verletzung, Rote Karte, Wadenkrampf!

06.06.2023: Tuspo Weende – JSG Münden/Volkmarsh. (Qualifikationsspiele mjA Landesliga): 32:27 (19:16)
Verletzung, Rote Karte, Wadenkrampf!
Im zweiten Qualifikationsspiel um den Einzug in die Landesliga trafen die Weender Jungherren an diesem Spieltag
auf alte Bekannte der JSG Münden/Volkmarshausen. Obwohl man sich in Zeiten der B-Jugend im Hin- und
Rückspiel der Saison 21/22 durchsetzen konnte, waren die Protagonisten des Gegners jedoch keineswegs zu
unterschätzen und Weende war deutlich vor den Qualitäten der Spielmacher Hellfeier und Nebelung gewarnt. Es
war klar, dass dieses Spiel schwer werden würde, dass es jedoch von so vielen Störfaktoren beeinflusst werden
sollte, war vor Beginn noch nicht vorauszusehen.
Die Partie begann mit gutem Tempo und Weende kam zügig zu Aktionen die gut vorbereitet wurden. Der
Abschluss hingegen konnte nur als mangelhaft beschrieben werden, zwei Würfe nach oben und einer ins
Nirgendwo. Dennoch konnte der holprige Start von 2:2 auf ein 6:2 ausgebaut werden. Der gute Handball der
ersten neun Minuten wurde dann „vorsichtshalber“ komplett eingestellt – wieso einfach, wenn es auch spannend
sein kann? – Völlig falscher Ansatz! Münden bestrafte falsche Entscheidungen und überhastete Würfe aus
ungünstigen Positionen schonungslos und kam folgerichtig und verdient zurück, mehr noch übernahmen sie
innerhalb von vier Minuten sogar die Führung (7:4, 7:7, 7:8). Nach einer guten Viertelstunde konnten die Gäste
sogar mit zwei Toren davonziehen und es schien als würde sich eine Wende des Spielverlaufs abzeichnen. Die in
blau spielenden Hausherren wären jedoch nicht die Weender Wundertüte, wenn sie nicht doch auf einmal eine
Reaktion zeigen würden. Und diese folgte prompt, denn genau diesen möglichen Verlauf und den Luxus der sehr
positiven Tordifferenz vergangener Spiele, hatte man vor diesem Aufeinandertreffen mehrfach thematisiert.
Dementsprechend legte Weende einen Zahn zu, begann wieder Handball zu spielen und drehte die Partie in
knapp sechs Minuten von -2 zu +4 (8:10, 11:11, 15:11).
Reicht ja, wieder einen Gang rausnehmen – so wirkten teils die Spielphasen und es fehlte an Konsequenz. Vor
allem in der Abwehr bekam man den gegnerischen Kreisläufer im Grunde nicht in den Griff. Auch hier kann
attestiert werden, dass die Vorarbeit und das Verschieben sowie Angehen des Gästerückraums gut erfolgte, die
notwendige Absprache und das Zuschieben danach jedoch unterirdisch war, sodass der finale Pass immer(!) beim
Schützen landete. Hinzu kam dann auch noch, dass sich Tom in der ersten Halbzeit verletzte. Die volle Bank
konnte und musste diesen temporären Verlust kompensieren, dennoch war dies zunächst ein herber Dämpfer für
die Schlagkraft des Rückraums. Nach den ersten 30 Minuten ging es dann mit einem Spielstand von 19:16 in die
Pause.
In der zweiten Halbzeit bot sich ein ähnlicher Spielverlauf, auch wenn der Gegner immer auf einer Distanz von
zwei bis fünf Toren ferngehalten wurde, fehlte in eigenen Aktionen oftmals das Köpfchen um den situativen
Vorteil zu Gunsten der eigenen Mannschaft daraus zu ziehen. Statt die +1 auf der Tafel der eigenen Seite hinzu zu
fügen, wurde der Torabschluss liegen gelassen und der Gegner verkürzte. Dazu kam dann noch eine rote Karte
gegen Weende. Diese kann man geben. Auch hier ist es eher eine Köpfchenfrage in der Aktion, obwohl die
Intention des Verhinderns die richtige Idee war. Entscheidend und ein wesentlicher Pluspunkt für das Spiel der
Mannschaft war jedoch, dass die volle Bank wieder absolut zielstrebig und gut ergänzte und auf der Platte dort
weiter machte wo andere bereits gute Aktionen gesetzt hatten. Nachdem der dritte Rückraumspieler mit
Wadenproblemen pausieren musste, übernahmen dementsprechend andere Mitspieler die Verantwortung,
genau so soll und muss es sein (21:17, 25:23, 29:24). Vor allem Maxi und Phillip zeigten hier im Kleingruppenspiel
gute Aktionen, zudem rückte Maxi vom Kreis auch in den Rückraum, forderte den Ball und zeigte den üblichen
Hühnen der Distanz wie einfach ein ordentlicher Überzieher zu Torerfolgen führen kann.
Dabei war es nicht immer der schönste Handball den wir zeigten, dennoch war er über weite Strecken effizient.
Die Aktionen waren teils jedoch von zu vielen Einzelausführungen geprägt, weil wir durch den Vorgezogenen
Mündens teils eingeschüchtert wirkten. Spielzüge schienen vergessen, die Einläufer oder Aktionen wie ein Kreisel
wurden vermisst. Hier müssen wir zukünftig einfach wieder abgezockter mit den bekannten Handwerksmitteln
agieren. In der 54. Spielminute sorgte der Spielstand von 31:24 für die Vorentscheidung, auch bedingt durch zwei
gut aufgelegte Torhüter Weendes, die sich in ihrer Art des Spielens aktuell sehr gut ergänzen und immer wieder entscheidende Würfe entschärften. Dennoch zeigte sich auch hier noch einmal die individuelle Klasse des
Gegners, der mit einem guten Antritt und dem sinnigen Verzögern von Aktionen immer wieder zu schönen
Torerfolgen kam. Letztlich konnte das Spiel final mit 32:27 gewonnen werden. In der zweiten Halbzeit gelangen
dem Gegner durch eine kompaktere Abwehr nur noch 11 Tore. Dieser Wert zeigt eine gute Tendenz, bei den
eigenen Abschlüssen muss jedoch wieder kaltschnäuziger gehandelt werden, vor allem mit weniger technischen
Fehlern im Aufbau sowie dem konsequenten Gang in die Tiefe. Es kann jedoch auch an diesem Spieltag ein
positives Fazit gezogen werden, auch wenn sich daraus direkt viele Inhalte für die kommenden Einheiten ergeben
haben, sodass nun weiter an der Feinabstimmung geackert werden kann.

Am kommenden Samstag den 10.06.23 findet dann bereits das nächste Spiel um 19:30Uhr gegen die HSG Plesse-Hardenberg in Nörten-Hardenberg statt. Über zahlreiche Unterstützung würden wir uns sehr freuen.

Für den Tuspo spielten: Mika Großkopf (Tor), Anton Brazhnyk (Tor), Maximilian Moldenhauer (9), Moritz Fieseler
(8), Tom Germershausen (3), Mika Schurmann (3), Phillip Fieseler (2), Jonah Reiners (2), Simeon Bagus (2), Luca
Fischer (1), Florin Henkel (1), Luca Nörthen (1), Noah Donath, Niels Scheffler.

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