21.01.2024: Tuspo Weende – HSG Deister Süntel (mjA): 30:32 (9:19) Heimniederlage zum Rückrundenauftakt!

Spitzenspiel der männlichen Jugend A in der Landesliga Süd: Lange und intensiv hat man sich auf den Rückspielknaller gegen die temporeichste Mannschaft der Liga vorbereitet. Im Training wurde vor allem auf das Tempospiel der Gäste eingegangen und Ideen entwickelt, dieses zu unterbinden und die erste sowie zweite Welle der HSG zu stoppen. Es mussten vor dem Spiel jedoch erneut kurzfristige Spielabsagen einzelner Akteure, fünf an der Zahl, verkraftet werden. Insgesamt konnte wieder nicht auf einen vollen Kader zurückgegriffen werden, das nimmt Einfluss auf die Kondition sowie die Stimmung auf der Bank und rächte sich heute bitterlich.

Das Spiel beginnt mit einer guten Qualität und verläuft auf beiden Seiten ausgeglichen (6:6). Nach zehn gespielten Minuten nimmt das Desaster jedoch seinen Lauf. Das Gute und Gerechte am A-Jugend Handball ist jedoch mittlerweile, dass sportlicher Nonsense direkt bestraft wird. Ballverluste, sieben Pässe beim Zeitspiel, sinnfreie Würfe ohne Torgefahr in den Block und jegliche andere Handlungen vor denen wir uns gegenseitig im Training warnen und sie genau nicht(!) auf der Platte zeigen wollen, wandelt Deister gnadenlos in Zählbares für die eigene Toranzeige um (6:11). Mit fünf Treffern in Folge wiederholen sie ihren Tempohandball aus dem Hinspiel und enteilen Weende. Jegliche Weender Reaktionen sind leider die falschen. Siebener werden verworfen, unnötige 2min im eigenen Angriff kassiert, weil der Ball verschleppt wird. Während die HSG einfachen und schnörkellosen Handball spielt, trifft Weende fast im Dauerabo den Pfosten und lässt alles Notwendige vermissen (7:15). Handball zum Vergessen, der so auch nicht angeboten werden darf. Bis zur Pause konnte die HSG den Klassenunterschied noch deutlicher gestalten und demütigte Weende einfach weiter, sodass der Vorsprung sogar auf zehn Tore anwuchs – hochverdient! Mit 9:19 trennten sich die Mannschaften zum Pausenpfiff. Leider zeichnete sich dieser Verlauf bereits in den zurückliegenden Trainingseinheiten ab, dazu im weiteren Verlauf mehr.

Zurück aus der Kabine sollte Schadensbegrenzung betrieben werden, auch wenn klar war, dass dieser Rückstand nicht mehr aufzuholen war. Obwohl dieser Krampf der ersten HZ durch das Endergebnis kaum noch widergespiegelt wird. An der Ehre gepackt, zeigte Weende eine interessante Aufholjagd. Spielt man diese Leidenschaft ab Minute eins, hätte es sechzig Minuten Vollspannung bedeutet. So war es ein Hinterherlaufen mit schönen Szenen in den zweiten dreißig Minuten, die jedoch die erste Halbzeit nicht aufwiegen. Zwanzig Minuten vor Schluss war Weende sogar noch einmal auf drei Tore herangerückt, die wirkliche Chance das Spiel noch einmal umzubiegen oder mehr herbeizuführen, wurde jedoch in den entscheidenden Phasen nicht umgesetzt, obwohl sich Deister in diesen Phasen mehrfach wunderte, dass die Blauen ja doch Handball spielen können – und zwar eigentlich einen sehr schönen (11:19, 14:21, 17:22, 19:22). Auch zehn Minuten vor Schluss war noch einmal Spannung in der Partie, erneut waren es nur drei Tore (24:27). Der große Wurf gelang aber nicht mehr, weil Deister den Abstand zwischen drei und fünf Toren verwaltete. Damit trennten sich beide Mannschaften nach Abpfiff mit dem Spielstand von 30:32 (24:29, 26:30).

Fazit: Dieses Spiel geht vor allem und zuallererst im Training verloren. Die konstant schwache und immer wieder wechselnde Besatzung trägt maßgeblich dazu bei, dass Inhalte nicht zielgerichtet vermittelt werden können. Trainingsrückstände waren vor allem in der ersten Halbzeit individuell deutlich auszumachen. Es fehlte vor allem an Spielideen und Wurfumsetzungen – Trainingssache! Ein Tabellenführer der in dreißig Spielminuten lediglich neun Tore wirft, ist in einem solch wichtigen Spiel nicht konkurrenzfähig.

Lichtblick: Weende bleibt aufgrund mehr gespielter Partien weiter auf dem ersten Tabellenplatz. Das Momentum im Meisterschaftsrennen liegt mit dieser Niederlage gegen den direkten Tabellennachbarn nun bei diesem und wir müssen auf einen Ausrutscher von ihm hoffen. Bekommt man die Liebe und Ernsthaftigkeit für das eigene Hobby gesamtmannschaftlich wieder in den Griff, dann kann man diese Niederlage konstruktiv nutzen. Anderweitige Reaktionen werden dazu führen, dass die Tabellenspitze nicht mehr lange im Griff der Blauen sein wird. Wenn dieser Gesamtleistung irgendetwas Positives abverlangt werden muss, dann ist ein minimaler Lichtblick in Bezug auf die zweite Halbzeit zu attestieren. Hier wurde der Kampfgeist an den Tag gelegt, welcher mit Betreten der Halle bereits von allen hätte gezeigt werden müssen. Jedoch gelingt dies aktuell nur reaktionär anstatt intrinsisch. Einen Rückstand von zehn Toren letztlich auf zwei Tore zu minimieren, ist dennoch eine Leistung. Das macht Hoffnung. Gegen einen Gegner wie die HSG reicht das dennoch nicht.

Daher gilt es abschließend der HSG Deister Süntel verdient zu ihrem gelungenen Auswärtsauftritt zu gratulieren. Weende muss diese Niederlage zügig abschütteln und sich wieder auf das eigene Können fokussieren – vor allem unter der Woche! Dann können bereits beim nächsten Endspiel am 27.01.24 um 16Uhr, auswärts beim HSC Ehmen, die nächsten zwei Punkte geholt werden. Klar ist – verlieren ist nicht mehr…!

Für den Tuspo spielten: Mika Großkopf (Tor), Anton Brazhnyk (Tor), Simeon Bagus (6), Tom Germershausen (5), Florin Henkel (4), Maximilian Moldenhauer (3), Jonah Reiners (3), Niels Scheffler (3), Noah Donath (3), Mika Schurmann (2), Luca Fischer (1).

aktuelle Tabelle

Spielverlauf

Marc Hampel (Trainer mjA), Tuspo Weende