03.03.2024: Tuspo Weende – HSG Rhumetal (mjA): 30:29 (16:15) Vollkontakt, bis es knackt!

03.03.2024: Tuspo Weende – HSG Rhumetal (mjA): 30:29 (16:15)
Vollkontakt, bis es knackt!

Saisonzielgerade bei der männlichen A-Jugend aus Weende: Die Tabellenführung soll vier Spieltage vor Schluss weiter ausgebaut werden. Dazu stellt sich mit der HSG Rhumetal direkt eine würdige sowie sehr schwere Heimspielaufgabe. In Vorbereitung auf die körperlich robuste HSG, trainierten die Jungspunde daher unter der Woche eine Einheit zusammen mit den Herren des Tuspo, um vor allem gegen die körperliche Härte Rhumetals gewappnet zu sein. Für einige ist Handball mit Vollkontakt immer noch genauso Neuland, wie das Internet für manch politische Akteure der ehemaligen Bundesregierung.

Obwohl Rhumetal mit einem stark dezimierten Kader anreiste und auch Weende wieder(!) nur neun Akteure sowie zwei Torhüter aufbieten konnte, war man sich um die Gefahr und das Potenzial beider Mannschaften sehr bewusst. Will man dieses Spiel gewinnen, so muss man ein hohes Tempo an den Tag legen, um den Gegner möglichst zügig müde zu bekommen. Dementsprechend effektiv und sinnvoll begann das Weender Spiel und bereits nach vier gespielten Minuten stand es verdient 5:2 für die Hausherren (2:1, 4:2). Leider und aktuell fast schon mit Gewohnheit erwartet, schlich sich dann der Fehlerteufel massiv ein. Die Möglichkeiten zum 9:4 wären gegeben, stattdessen steht es nach acht Minuten nur noch 7:6. Die Vorarbeiten für die Abschlussmöglichkeiten bleiben das gesamte Spiel wirklich im grünen Bereich und sind auch gut anzusehen, die finalen Würfe können überwiegend jedoch nur als „grottig“ bezeichnet werden. Auf insgesamt 30 eigene Treffer, kommen mindestens 15 völlig frei Verschossene, unfassbar! So konnte Rhumetal in der ersten Halbzeit immer wieder aufschließen und teils sogar die Partie kurzfristig zweifach übernehmen (9:9, 9:11, 12:11). Der maßgebende Takt ist hier jedoch nicht der Gegner, der jedoch unter Spielmacher Falk Tschernich eine klasse Leistung abrief, sondern der eigene Weender Umgang mit Großchancen, die in der Masse zu lässig verschossen werden. Was der Kader jedoch wie immer eigentlich kann, zeigt sich zwischendurch natürlich auch. In Unterzahl dreht man einen Rückstand „locker“ in eine Führung und kann sogar aus dieser schwierigen Situation dennoch mit einem Tor Vorsprung in die Halbzeit gehen (14:12, 14:15, HZ: 16:15).

Zurück aus der Kabine blieb das Spiel erneut ausgeglichen, denn wenn Weende eigene Aktionen sinnvoll aufzog und versenkte, folgte prompt unnötiger handballerischer Unsinn, sodass Rhumetal wieder aufschloss. Der Abstand konnte dabei jedoch zumindest auf zwei Tore gehalten werden. Aber auch die rote Karte gegen den zweiten Spielmacher Leo Wille, spielte Weende kaum in die Hände, einzig und allein aufgrund des eigenen Verballerns. Sieben Minuten vor Schluss hatte man sich dann einen Vorsprung von fünf Toren herausgespielt und schien die Partie nun endlich im Griff zu haben. Aber auch dies ist letztlich an diesem Spieltag und gegen diesen Gegner ein reiner Trugschluss. Zweieinhalb Minuten vor Schluss erfolgte die letzte Auszeit bei einer Führung von drei Toren. Klug herunterspielen, noch ein Treffer und den Sack zu machen. Zwei Minuten vor Ende erfolgte dann sogar noch der letzte Treffer Weendes zum 30:26. Aber einer hatte noch Bock, mit Abstand mehr als alle anderen auf der Platte. Falk Tschernich schoss in zwei Minuten noch drei Buden und verwandelte Weende zu Statisten ihrer eigenen Tragikomödie. Selbst 20 Sekunden vor Schluss verspielte Weende noch einmal den Ball. Bevor der Rechtsaußen der HSG jedoch noch einmal zum Wurf kommen konnte, erlöste der Abpfiff die Blauen. Das Spiel konnte somit mit 30:29 gewonnen werden. Würde man die einfachen die Tore mitnehmen, wäre der Abstand deutlich größer ausgefallen. Dennoch konnte bis zur 58. Spielminute auch viel Gutes attestiert werden. Die Auftakthandlungen verliefen deutlich besser, es wurde sich klug füreinander bewegt und Chancen herausgespielt. Diese müssen jetzt ab nächster Woche jedoch den Weg in die Maschen finden. Dafür heißt es aber erst einmal: Trainieren, trainieren, trainieren. Ohne Wenn und Aber, ohne billige Ausreden!

Warum es sich der Kader letztlich selbst so schwer macht, bleibt offen, den Zuschauern wird damit selbstverständlich ein sehr spannendes Spiel geboten, welches jedoch durch das fehlende Absetzen zu zerfahren bleibt. Gerade in der Schlussphase kann das ohne die rote Karte sowie mit einem breiteren gegnerischen Kader hochgradig gefährlich werden. Dennoch muss man auch dieses Spiel erst einmal gewonnen werden, denn Rhumetal wusste über 60 Minuten stets, wie sie dagegenhalten konnten und zeigten ein sehr gutes Spiel durch ihre technisch stark ausgebildeten Führungsspieler, beim dem sich Tschernich auf Seiten der Gäste den MVP verdient hätte. Beim Tuspo ginge dieser Titel an Anton im Tor, der über etliche Paraden Schlimmeres verhinderte.

In einer Woche, am Sonntag, den 10.03.24 um 14Uhr, ist dann Anpfiff zum letzten Auswärtsspiel der Saison. Dort geht es dann gegen die JSG Münden/Volkmarshauen zu Werk, die den aktuellen Toptorschützen der Liga, Henning Hellfeier, in ihren Reihen haben. Will man auswärts zwei Punkte entführen, muss man sich wie im Hinspiel auf die eigene Trefferquote fokussieren. Im ersten Aufeinandertreffen gelangen Weende 48(!) Treffer. Über zahlreiche Unterstützung würde sich die Mannschaft sehr freuen!

Für den Tuspo spielten: Mika Großkopf (Tor), Anton Brazhnyk (Tor), Moritz Fieseler (7), Tom Germershausen (6), Jonah Reiners (5), Mika Schurmann (4), Florin Henkel (4), Niels Scheffler (3), Phillip Fieseler (1), Luca Fischer, Louis Fieseler.

Aktuelle Tabelle (03.03.2024)
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Spielverlauf nuLiga:
Spielverlauf

Marc Hampel (Trainer mjA), Tuspo Weende