10.03.2024: JSG Münden/Volkmarshausen – Tuspo Weende (mjA): 34:41 (19:23)
Zurück in alter Form – Weende erspielt sich Meisterschaftsmatchball!
Nachdem man die letzten Spieltage zu verkrampft auf der Platte auftrat und zu viele Freie sowie gut erarbeitete Chancen liegen ließ, wollte es der Tuspo im letzten Auswärtsspiel der Saison in Münden wieder besser machen. Dazu hat man sich in der zurückliegenden Trainingswoche auf die beiden Toptorschützen der Liga, Malte Nebelung und Henning Hellfeier, besonders intensiv vorbereitet. Dies sollte an diesem Spieltag, im Rahmen des Möglichen in Bezug auf die Qualität dieser Führungsspieler, auch Früchte tragen.
Das Spiel begann nach Weender Planung, der Angriff war schlagkräftig, die Abwehr stand sinnvoll. Dementsprechend stand es nach 03:40min auf der Uhr auch 0:3 für Weende. Vor allem das meist so prunkvolle Herzstück des Weender-Spiels, die Abwehr, arbeitete hier sehr sinnvoll gegen die zwei Topspieler der Gastgeber. Vorne wiederum drückte man sich in die Lücke und zeigte die zuletzt vermisste Abschlussstärke. Hier wurde nicht mehr so verkopft an die Sache herangegangen, sondern mit Spielfreude und wenn einmal etwas nicht klappte, Haken dran und weiter ackern! Dementsprechend veränderte sich die Anzeige erneut zu Weender Gunsten (1:4, 3:6, 4:8). Warum jedoch dann die Schwächephase Weendes eintrat, wird im Nachgang zu analysieren sein. Denn eigentlich war dies unbegründet, hatte man den Gegner bis dahin gut im Griff. Jedoch drehten die Spielmacher der JSG auf und stemmten sich gegen das frühzeitige Absetzen des Tabellenführers aus Göttingen. Die Abwehr verschob nicht mehr konsequent, arbeitete nicht mehr so zuverlässig um den Kreis und der 2m-Hühne der JSG versenkte seine Würfe beeindruckend und sehenswert in den Knick. Mit dem 9:9 nach 13 Minuten war die Partie wieder völlig offen und die JSG zeigte ihre Ambitionen, indem sie sogar die Führung übernahm (5:8, 9:9, 11:10). In dieser Phase arbeitete Weende in beiden Bereichen zu wenig, hielt jedoch dennoch im Grunde aus dem Stehen mit, obwohl dies nicht die Ambitionen der Mannschaft sein können. Vor allem weil man in den letzten Wochen gesehen hat, dass man sich mit dem Mitdümpeln und ohne das Setzen eigener Spielakzente, das Leben im Spielverlauf nur unnötig schwer macht und weniger der Gegner den Takt vorgibt, sondern die Marschrichtung eher vom eigenen Stolpern beeinflusst wird. Hier galt es wieder mehr zu agieren, anstatt lediglich zu reagieren. Obwohl sich die JSG sogar auf zwei Tore absetzte, hatte Weende in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit vehement etwas gegen diesen Spielverlauf. Positiv anzumerken ist hier, dass endlich wieder sinnvoll gewechselt werden konnte, dreizehn Spieler auf der Bank lassen dem Trainer mehr taktische Möglichkeiten und alle können sich während ihrer Einsatzzeit auspowern und werden ohne Reibungsverlust gleichwertig durch das Team ersetzt (12:12, 14:12, 16:14). Aus dem 17:17 drehte Weende dann mit frischem Wind und einer geschlossenen Leistung aller, die Partie wieder zu ihren Vorzeichen (17:21). Insgesamt war es an diesem Spieltag vor allem Phillip, der mit seinen Aktionen vorne immer wieder Strafwürfe und Zeitstrafen herausholte und hinten in gewohnter Sicherheit in seinem Kampfkreis nichts anbrennen ließ. Auch Maxi darf mit seinen dreizehn Treffern nicht vergessen werden, dies zeigt jedoch die Spielfreude der Mannschaft, vor allem, weil er immer wieder mit schönen Aktionen von allen Mitspielern freigespielt und herrlich bedient wurde, um daraus resultierend sehenswerte Buden zu erzielen – so funktioniert Mannschaftssport. Mit dem Spielstand von 19:23 ging es dann in die Halbzeit, entschieden war dieses Spiel noch lange nicht.
In der Kabine wurde noch einmal der Mannschaftsgeist beschworen, mit einem erfolgreichen Abschließen der zweiten dreißig Minuten, kann die Mannschaft im April ein übergeordnetes Ziel anvisieren. Mehr Motivation brauchte es im Grunde nicht, dementsprechend kam die Mannschaft zurück aus der Kabine und warf erneut drei Tore in Folge, zum Zwischenstand von 19:26. Dies sollte Weende etwas Luft und Raum geben, jedoch folgte auf diese überzeugende Phase, erneut die Drangphase der Gastgeber. Spieler wie Hellfeier und Nebelung kann man nicht gänzlich ausschalten, dies zeigten vor allem ihre insgesamt gemeinsam erzielten 25 Treffer. Dennoch macht Weende dies über weite Strecken sehr klug und zwang sie zu schwierigeren Abschlüssen, obwohl sie noch einmal auf 25:28 verkürzten. Mit noch zwanzig zu spielenden Minuten war die Partie wieder entflammt, aber Weende brannte diesmal mit, anstatt mit dem eigenen Können zu zündeln und lediglich in der Schlussphase zu glühen. Daher wurde der Abstand von fünf Toren knapp zehn Minuten vor Schluss wieder hergestellt (25:30, 28:33). Auf Treffer des Gegners wurde gut reagiert und gleich wieder der Druck erhöht. War ein Halber mal nicht gefährlich, übernahmen die Außen und der Kreis. Hierbei darf man nicht vergessen, dass man gegen eine starke Mannschaft agierte, der man jedoch Bock und Leidenschaft entgegenstellte. Der Spielfluss wurde, wenn dann meist von den Unparteiischen unterbrochen, die leider an diesem Spieltag keine gute Leistung erwischten. Hier wurden beidseitig die Mannschaften mit falschen Entscheidungen bestraft, normale Abwehraktionen führten zu 2min-Strafen, Pfiffe aus dem Halbfeld überstimmten den Linienrichter, der neben der eigentlichen Aktion steht und eine andere Entscheidung hätte treffen wollen. Dennoch verloren beide Mannschaften auch in Unterzahl nicht an Qualität und boten ein gut anzusehendes Handballspiel. Mit der letzten Zeitstrafe für die JSG knapp sieben Minuten vor Schluss, machte Weende dann beim 30:37 den Sack zu. Für die starke Leistung spricht an diesem Spieltag auch, dass alle sieben Strafwürfe von der Linie sicher verwandelt wurden, ihnen ging wie gesagt jeweils eine klasse Vorarbeit der Mitspieler voraus. Somit konnte das Spiel letztlich hochverdient mit 34:41 auswärts gewonnen werden. Diese sehr positive Leistung ist darauf zurückzuführen, dass jeder wieder seine Rolle im Team eingenommen hat und damit einen Mehrwert für die Mannschaft darstellt. Herausfordernde Situationen werden handballerisch gemeinsam und sinnvoll angenommen und dies zeigte sich heute in Körpersprache, Lautstärke und Effizienz. Damit erspielt sich Weende in den noch zwei ausstehenden Spielen der Saison die Möglichkeit, bei noch einem Sieg, sich dann final an der Tabellenspitze festgekrallt zu haben. Dazu soll direkt der erste Matchball Anfang April genutzt werden!
Nach den Ferien steht dann für Weende zu Hause am 07.04.2024 um 12:30Uhr das erste Matchballspiel um die Meisterschaft an. Zu Gast sein wird der TuS GW Himmelsthür. Über zahlreiche Unterstützung würde sich die Mannschaft an diesem bedeutenden Spieltag besonders freuen!
Für den Tuspo spielten: Mika Großkopf (Tor), Anton Brazhnyk (Tor), Maximilian Moldenhauer (13), Moritz Fieseler (11), Mika Schurmann (4), Florin Henkel (4), Phillip Fieseler (2), Tom Germershausen (2), Simeon Bagus (2), Niels Scheffler (1), Luca Fischer (1), Noah Donath (1), Louis Fieseler.
Aktuelle Tabelle (10.03.2024) – Link: aktuelle Tabelle
Spielverlauf nuLiga: Spielverlauf
Marc Hampel (Trainer mjA), Tuspo Weende